Rechtsprechung
BFH, 22.11.1972 - I R 22/71 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- Wolters Kluwer
Gesellschafterversammlung einer GmbH - Bilanzfeststellungsbeschluß - Gewinnverteilungsbeschluß - Freie Rücklagen - Ermäßigtenr Steuersatz - Berücksichtigungsfähige Ausschüttungen - Änderungen der Handelsbilanz - Steuerliche Gewinnermittlung
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
EStG § 4 Abs. 2
- datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BFHE 107, 503
- DB 1973, 1328
- BStBl II 1973, 195
Wird zitiert von ... (8) Neu Zitiert selbst (6)
- BFH, 26.04.1963 - I 86/61 U
Umwandlung einer Kapitalgesellschaft - Steuerliche Anerkennung von gegebenen …
Auszug aus BFH, 22.11.1972 - I R 22/71
Der Gewinnverteilungsbeschluß bezieht sich nach ständiger Rechtsprechung des Senats auf den Handelsbilanzgewinn des Wirtschaftsjahres, für das die Veranlagung durchgeführt wird, nicht hingegen auf das steuerliche Einkommen (u. a. Urteil des BFH I 86/61 U vom 26. April 1963, BFHE 76, 834, BStBl III 1963, 303).Zwar können Rücklagen ganz oder teilweise zugunsten des Handelsbilanzgewinns aufgelöst und dann in die Gewinnverteilung einbezogen werden (BFH-Urteile I 86/61 U, a. a. O.; I R 10/67 vom 14. Mai 1969, BFHE 95, 534, BStBl II 1969, 503; I R 88/69 vom 18. November 1970, BFHE 100, 400, BStBl II 1971, 73).
- BGH, 24.01.1957 - II ZR 208/55
Aktiengesellschaft. Änderung des festgestellten Jahresabschlusses
Auszug aus BFH, 22.11.1972 - I R 22/71
Handelsrechtliche Bedenken gegen eine Änderung des ursprünglichen Feststellungsbeschlusses könnten nur geltend gemacht werden, wenn die Änderung willkürlich wäre (Urteil des bundesgerichtshofs II ZR 208/55 vom 24. Januar 1957, BGHZ 23, 150 [152]). - BFH, 18.11.1970 - I R 88/69
Gewinnausschüttungen - Gesellschaftsrechtliche Vorschriften - …
Auszug aus BFH, 22.11.1972 - I R 22/71
Zwar können Rücklagen ganz oder teilweise zugunsten des Handelsbilanzgewinns aufgelöst und dann in die Gewinnverteilung einbezogen werden (…BFH-Urteile I 86/61 U, a. a. O.; I R 10/67 vom 14. Mai 1969, BFHE 95, 534, BStBl II 1969, 503; I R 88/69 vom 18. November 1970, BFHE 100, 400, BStBl II 1971, 73).
- BFH, 01.07.1964 - I 5/63 U
Körperschaftssteuerrechtliche Wirkungen der Umwandlung einer Gesellschaft mit …
Auszug aus BFH, 22.11.1972 - I R 22/71
§ 4 Abs. 2 Satz 2 EStG findet auf die Änderung von Gewinnverteilungsbeschlüssen keine Anwendung (BFH-Urteil I 5/63 U vom 1. Juli 1964, BFHE 80, 162, BStBl III 1964, 533). - BFH, 28.10.1970 - I R 27/66
Organgesellschaft - Nicht abzugsfähige Ausgleichsabgaben - Rücklage für die …
Auszug aus BFH, 22.11.1972 - I R 22/71
Die Handelsbilanzänderung wirkt sich nicht auf das steuerliche Ergebnis aus, weil die gewinnerhöhende Auflösung von freien Rücklagen in der Handelsbilanz bei der Ermittlung des steuerlichen Einkommens rückgängig zu machen ist (BFH-Urteil I R 27/66 vom 28. Oktober 1970, BFHE 100, 382 [385 oben], BStBl II 1971, 117). - BFH, 14.05.1969 - I R 10/67
GmbH - Ausschüttung von Rücklagen - Auflösung von Rücklagen - Erhöhung des …
Auszug aus BFH, 22.11.1972 - I R 22/71
Zwar können Rücklagen ganz oder teilweise zugunsten des Handelsbilanzgewinns aufgelöst und dann in die Gewinnverteilung einbezogen werden (…BFH-Urteile I 86/61 U, a. a. O.; I R 10/67 vom 14. Mai 1969, BFHE 95, 534, BStBl II 1969, 503; I R 88/69 vom 18. November 1970, BFHE 100, 400, BStBl II 1971, 73).
- BFH, 05.06.1985 - I R 183/84
Willkür - Änderung der Handelsbilanz - Änderung des Gewinnverteilungsbeschlusses …
Mit den Gesellschafterbeschlüssen vom 10. April 1978 wurden die ursprünglichen Handelsbilanzen in der Weise geändert, daß die ursprünglich festgestellten Handelsbilanzgewinne um die aufzulösenden Rücklagen erhöht wurden (vgl. auch BFH-Urteil vom 22. November 1972 I R 22/71, BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195).Einer Zustimmung des FA gemäß § 5 Abs. 4 i. V. m. § 4 Abs. 2 des Einkommensteuergesetzes (EStG) bedurfte es dabei nicht (BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195).
Handelsrechtliche Bedenken gegen die Änderung des ursprünglichen Feststellungsbeschlusses könnten nur geltend gemacht werden, wenn die Änderung willkürlich wäre (vgl. BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195 unter Hinweis auf das Urteil des Bundesgerichtshofs - BGH - vom 24. Januar 1957 II ZR 208/55, BGHZ 23, 150, 153).
- BFH, 30.03.1983 - I R 178/79
Einführung des Verlustrücktrags - Gewinnausschüttung - Gesellschafterbeschluß
Nach der Rechtsprechung des erkennenden Senats (BFHE 96, 310, BStBl II 1969, 634; ferner Urteil vom 22. November 1972 I R 22/71, BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195) können die in der Vergangenheit von der Gesellschafterversammlung gefaßten Beschlüsse in der gleichen Weise geändert werden, wie sie zustande gekommen sind.In der Entscheidung in BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195 hat der erkennende Senat unter Hinweis auf das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 24. Januar 1957 II ZR 208/55 (BGHZ 23, 150) ausgeführt, daß handelsrechtliche Bedenken gegen die Änderung in der Vergangenheit gefaßter Gewinnverteilungsbeschlüsse nur durchgreifen, wenn die Änderung willkürlich ist.
In diesem Fall kann die Handelsbilanz ohne Zustimmung des FA geändert werden, selbst wenn die Änderung für den Steuertarif von Bedeutung sein sollte (BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195).
- BFH, 05.06.1985 - I R 175/84
Änderung eines ursprünglichen Feststellungsbeschlusses - Einführung des …
Mit den Gesellschafterbeschlüssen vom 10. April 1978 und vom 25. April 1979 wurden die ursprünglichen Handelsbilanzen in der Weise geändert, daß die ursprünglich festgestellten Handelsbilanzgewinne um die aufzulösenden Rücklagen erhöht wurden (vgl. auch BFH-Urteil vom 22. November 1972 I R 22/71, BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195).Einer Zustimmung des FA gemäß § 5 Abs. 4 i. V. m. § 4 Abs. 2 des Einkommensteuergesetzes (EStG) bedurfte es dabei nicht (BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195).
Handelsrechtliche Bedenken gegen die Änderung des ursprünglichen Feststellungsbeschlusses könnten nur geltend gemacht werden, wenn die Änderung willkürlich wäre (vgl. BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195 unter Hinweis auf das Urteil des Bundesgerichtshofs - BGH - vom 24. Januar 1957 II ZR 208/55, BGHZ 23, 150, 153) [BGH 24.01.1957 - II ZR 208/55].
- BFH, 27.01.1977 - I R 39/75
Vorabausschüttungen, die eine GmbH an ihre Gesellschafter im Hinblick auf den …
Insofern unterscheiden sich Vorabausschüttungen von anderen Ausschüttungen während des Jahres, die als Kapitalrückzahlungen an die Gesellschafter bei einer GmbH zwar zulässig, die aber keine Gewinnausschüttungen sind (vgl. z. B. BFH-Urteile I R 10/67 und vom 22. November 1972 I R 22/71, BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195), und von anderen Zahlungen, die - wie z. B. Vorschüsse i. S. von Darlehen - später mit den Gewinnansprüchen der Gesellschafter verrechnet werden sollen.Sollen offene Rücklagen in die Gewinnverteilung einbezogen werden, so setzt dies - worauf das FA mit Recht hinweist - voraus, daß sie zugunsten des Handelsbilanzgewinns aufgelöst und entsprechend im Jahresabschluß ausgewiesen werden (BFH-Urteile I R 10/67; I R 22/71 mit weiteren Nachweisen).
- BFH, 11.04.1990 - I R 38/89
Zur materiellen Rechtswirksamkeit eines geänderten Gewinnverteilungsbeschlusses, …
Ob er sich als Erstbeschluß oder als Änderungsbeschluß darstellt, ist entscheidungsunerheblich, weil von der Gesellschafterversammlung gefaßte Beschlüsse grundsätzlich mit der satzungsmäßig dafür vorgesehenen Mehrheit geändert werden können (vgl. BFH-Urteile vom 16. Juli 1969 I R 92/67, BFHE 96, 310, BStBl II 1969, 634; vom 22. November 1972 I R 22/71, BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195; vom 30. März 1983 I R 178/79, BFHE 138, 236, BStBl II 1983, 512). - BFH, 12.09.1973 - I R 9/72
Gewinnverteilung - Gesellschafterversammlung einer GmbH - Liquidationsstadium - …
Selbst Änderungen der Handelsbilanz bedürfen der Zustimmung des FA nach § 4 Abs. 2 EStG nur dann, wenn sie die steuerliche Gewinnermittlung des abgeschlossenen Geschäftsjahres beeinflussen können (BFH-Urteil vom 22. November 1972 I R 22/71, BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195). - BFH, 09.10.1985 - I R 271/82
Verdeckte Gewinnausschüttungen einer GmbH
Der Gewinnverteilungsbeschluß bezieht sich auf den Handelsbilanzgewinn des Wirtschaftsjahres, für das die Veranlagung durchgeführt wird (BFH-Urteil vom 22. November 1972 I R 22/71, BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195). - BFH, 04.07.1973 - I R 216/71
Reingewinn - Bilanzgewinn - GmbH - Verlustvortrag - Betriebsgewinn - Vorliegen …
Er verweist abschließend auf sein Urteil vom 22. November 1972 I R 22/71 (BFHE 107, 503, BStBl II 1973, 195), nach dem eine Änderung der Handelsbilanz nur dann der Zustimmung des FA nach § 4 Abs. 2 Satz 2 EStG bedarf, wenn sie die steuerliche Gewinnermittlung des abzuschließenden Geschäftsjahres beeinflußt oder in den Folgejahren beeinflussen kann.